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Ralph Beyer wird neuer Dekan des Kirchenkreises Werra-Meißner
Pfarrer Ralph Beyer wird neuer Dekan des Kirchenkreises Werra-Meißner. Der Rat der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) hat den 58-Jährigen in seiner Sitzung am Freitagnachmittag (12. Mai) in sein neues Amt berufen. Er folgt auf Ulrike Laakmann, die zum 1. April dieses Jahres in den Ruhestand gegangen war.
Ralph Beyer weiß, was auf ihn zukommen wird: Zuletzt war er bereits mit einer halben Stelle als stellvertretender Dekan im Einsatz, außerdem als Schulpfarrer und als Koordinator für die Polizei- und Notfallseelsorge im Werra-Meißner-Kreis. Trotz Herausforderungen durch Mitgliederschwund und Vakanzen bei der Besetzung von Pfarrstellen bleibt der neue Dekan optimistisch: „Ich kann jammern oder die Herausforderungen kreativ gestalten“, sagt Beyer. Er setze auf Letzteres und dabei auf Teamarbeit: „Mir ist wichtig, gemeinsam gute regionale Lösungen zu finden.“ Durch seine bisherige Tätigkeit fühlt sich der der 58-Jährige gut vernetzt und auch in seiner neuen Funktion getragen vom Vertrauen der Haupt- und Ehrenamtlichen im Kirchenkreis.
Aufbau der Polizei- und Notfallseesorge war Pionierarbeit
Beyer ist als Pfarrerssohn im Schwalm-Eder-Kreis aufgewachsen und studierte in Marburg, Wien und Göttingen Evangelische Theologie. Nach dem Vikariat in Trusetal (Kirchenkreis Schmalkalden) wurde ihm mit der Ordination die Pfarrstelle in Wehretal-Oetmannshausen (Kirchenkreis Eschwege) übertragen. Mit der Pfarrstelle war ein Zusatzauftrag für die Koordination der Polizei- und Notfallseelsorge im Werra-Meißner-Kreis verbunden, den der vierfache Familienvater auch nach seinem Wechsel in die Funktion als stellvertretender Dekan im Jahr 2020 weiterhin wahrnahm. Der Aufbau der Notfallseelsorge war wegweisend: Infolge wurde sie flächendeckend auf dem Gebiet der Landeskirche eingeführt. Als bereichernd bezeichnet Beyer auch seine Tätigkeit an der Förderschule Paul-Moor in Wehretal.
Ralph Beyer engagiert sich in zahlreichen ehrenamtlichen Leitungsämtern im Kirchenkreis. Als Dekansstellvertreter im ehemaligen Kirchenkreis Eschwege war er in die Vorbereitungen für den Zusammenschluss mit dem Kirchenkreis Witzenhausen eingebunden. Auch ungewöhnliche Projekte liegen ihm am Herzen: Der passionierte Motorradfahrer organisiert Motorradgottesdienste und auch die Gottesdienste zum weit über die Region hinaus bekannten Musikfestival Open-Flair in Eschwege.
Stichwort: Das macht ein Dekan
Der Dekan bzw. die Dekanin wird vom Rat der Landeskirche auf Lebenszeit berufen und von der Bischöfin / dem Bischof ernannt. Zu den Aufgaben zählt, den Kirchenkreis in der Öffentlichkeit zu vertreten, Perspektiven für das kirchliche Leben zu entwickeln, aber auch Gemeinde- und Pfarrkonvente sowie Pfarrkonferenzen zu leiten. Der Dekan hat die Dienstaufsicht über die Pfarrerinnen und Pfarrer sowie über weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Kirchenkreis. Er leitet ferner den Kirchenkreisvorstand und besucht die Kirchengemeinden und Kirchenvorstände.
EKKW startet Aktion „7 Jahre – 700.000 Bäume“
„7 Jahre – 700.000 Bäume“: Unter diesem Motto will die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) dazu beitragen, dass bis zum Jahr 2030 rund 700.000 neue Bäume auf dem Gebiet der Landeskirche wachsen. Der Startschuss fiel am vergangenen Wochenende. Bischöfin Dr. Beate Hofmann pflanzte am Sonntag (19. März) symbolisch den ersten Baum in Bad-Sooden-Allendorf-Hilgershausen im Werra-Meißner-Kreis. Auch in anderen Gemeinden der EKKW gab es erste Aktionen. „Mit diesem durchaus ambitionierten Vorhaben soll den Menschen die Bedeutung des Waldes neu bewusst werden. Wir wollen einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Bewahrung der Schöpfung leisten“, erläutert die Bischöfin.
Partnerschaften zwischen Waldbesitzenden und kirchlichen Gruppen
Um die Menschen in der Region zum aktiven Schutz des Waldes zu mobilisieren, hat die EKKW mit dem Landesbetrieb Hessen Forst, dem Hessischen Waldbesitzerverband und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald strategische Partnerschaften vereinbart. In diesen Partnerschaften zwischen Waldbesitzenden und kirchlichen Gruppen sollen bis zum Jahr 2030 durch Pflanzung und Unterstützung von Naturverjüngung rund 700.000 neue Bäume wachsen. Dabei geht es nicht um eine einmalige Pflanz- oder Saataktion, sondern um eine nachhaltige Beziehung und ums Lernen, stellt Bischöfin Hofmann klar. Das Wachstum der Bäume soll begleitet, Aufforstungs- und Naturverjüngungsflächen sollen gepflegt und Bildungsprojekte zum Thema angeschlossen werden. „Wir wollen Menschen in den Wald locken. Unser Ziel ist, das Wissen über die natürliche Waldentwicklung zu fördern und dem Wald als Teil der Schöpfung in seiner Vielfalt und Verwundbarkeit zu begegnen“, so die Bischöfin.
Projektauftakt mit Bischöfin und vielen Kindern
Den Auftakt machten am vergangenen Wochenende die Evangelische Kirchengemeinde Melsungen und die Evangelische Kindertagesstätte Königsberg in Bad Arolsen. In Hilgershausen griff Bischöfin Beate Hofmann selbst zur Schaufel: Flankiert von Mitgliedern der Kirchengemeinde, der Waldinteressentenschaft und zahlreichen Kindern pflanzte sie „Baum Nummer 1“: jenen Baum, den sie EKKW-Vizepräsidentin Dr. Katharina Apel zum Amtsantritt im vergangenen Dezember geschenkt hatte. Die Felsenbirne hat nun vor der Dorfkirche des Bad-Sooden-Allendorfer Stadtteils einen dauerhaften Standort gefunden. Schon in den nächsten Wochen werden im Rahmen eines Aufforstungsprojekts 2500 Douglasien im Wald bei Hilgershausen gepflanzt, kündigten die Vizepräsidentin und Lorenz Faßhauer, Vorsitzender der Waldinteressentenschaft, an.
Jede Aktion wird von einem Forstexperten begleitet
Ob Kita, Kirchengemeinde oder Konfirmandengruppe, ob Pflanzung, Gatterbau oder Unkrautbeseitigung: Am Projekt werden sich in den kommenden Monaten und Jahren viele Bereiche der Landeskirche beteiligen und dabei forstfachlich begleitet werden. „Jede und jeder kann etwas zu dieser
Verabschiedung von Dekanin Ulrike Laakmann
IMit unermüdlicher Energie gearbeitet
Dekanin Ulrike Laakmann wurde in der Liebfrauenkirche mit einem
großen Gottesdienst in den Ruhestand verabschiedet
In der Liebfrauenkirche in Witzenhausen war jeder freie Platz besetzt,
als die Kolleginnen und Kollegen aus dem evangelischen Kirchenkreis
Werra-Meißner, der Landeskirche sowie die Vertreterinnen und Vertreter aus
Politik und Gesellschaft Dekanin Ulrike Laakmann mit einem Festgottesdienst in
den Ruhestand verabschiedeten. Auch die Bischöfin, Dr. Beate Hofmann, war zum
Gottesdienst gekommen. In den vergangenen drei Jahren hatte die Dekanin den
fusionierten Kirchenkreis mit unermüdlicher Energie und der Hilfe ihres
Stellvertreters, Ralph Beyer, zusammengebracht. „Ich habe bei dir bewundert,
wie ein Mensch so viel arbeiten kann“, sagte etwa der Stadtdekan Dr. Michael
Klöckner, Vorsitzender der Dekane-Konferenz.
„Sie geben immer mehr als 100 Prozent“, hielt auch die Landrätin des
Werra-Meißner-Kreises, Nicole Rathgeber, fest. Sie hob die Zielstrebigkeit und
Verlässlichkeit der Dekanin heraus und wünschte ihr, dass sie im Ruhestand
jetzt auch etwas Kraft schöpfen möge. Andreas Piontek, Superintendent des
Kirchenkreises Mühlhausen, sagte: „Ich habe Ulrike Laakmann schätzen gelernt
als umsichtig, tatkräftig und sensibel. Sie hat einen guten Blick auf die
Realität, und das ist heute wichtig.“ Sogar aus Estland waren Gäste gekommen.
Mart Jaanson aus der Propstei Valga dankte für die Unterstützung der Partner
währen der Pandemie und seit Beginn des Krieges in der Ukraine: „Diese
Beziehungen waren wichtig für uns in den Krisenjahren.“
„Du hast uns angesteckt mit der Liebe zu schön gestalteten Gottesdiensten
und philosophischen Wortspielen – das geht in der Kirche, im Wald und auch im
Kino“, sagten Ralph Beyer und Präses Ludger Arnold in ihren Dankesworten. Ihre
Liebe zu den wohlgewählten Worten führte die Dekanin in ihrer Abschiedspredigt
vor. Sie erinnerte daran: Schon 1983 hätten die Pfarrer über die Fragen von
Frieden und Gerechtigkeit diskutiert. Unter der Theologie der Hoffnung sollten
die Kinder und Enkel aufwachsen. „Doch wie schnell die Welt aus den Fugen
geraten kann, haben wir gesehen“, sagt sie und fragt sich: „War Manches für uns
zu selbstverständlich? Die Epochen bröckeln, Gesellschaften befinden sich im
Klimawandel. Der Brennglas-Effekt der Pandemie hat Entwicklungen, die vorher
schon da waren, verstärkt.“
Am meisten Angst mache Ulrike Laakmann, dass die Menschen Gott vergessen
könnten. Für sie gebe es gute Gründe an die Kraft der Auferstehung zu glauben,
sie helfe, auch die schweren Momente aus einer anderen Perspektive zu sehen.
„Ich bin grenzenlos hoffnungsvoll trotz aller Schwierigkeiten“, sagte sie.
Pröpstin Katrin Wienold-Hocke fasste ihr Wirken zusammen. So habe Ulrike
Laakmann immer Position bezogen, sich vernetzt und für den Frieden gebetet. Sie
habe die Herausforderungen der Kirche im ländlichen Raum angenommen, dem großen
Kirchenkreis zum Aufbruch verholfen, das Frauenmahl auf Burg Ludwigstein
initiiert, als Studienleiterin Vikare ausgebildet, die Kirche ins Radio, Kino
und die Medien gebracht und zuletzt eine neue Taufagende in Buchform aus der
Taufe gehoben.
Ulrike Laakmann habe in ihrer Hartnäckigkeit und Strenge nie
nachgelassen, aber auch ihren Humor nie verloren. Nun folge ein neuer
Lebensabschnitt mit ihrem Mann, dem Pfarrer Martin Laakmann, in Hofgeismar.