Evangelisches Forum Werra Meißner


Über uns


Das Evangelische Forum ist eine Bildungseinrichtung des Kirchenkreises Werra-Meißner. 

Es bietet Veranstaltungen zu Fragen des gesellschaftlichen, religiösen und kulturellen Lebens, ermutigt zur Diskussion und gibt Anstöße aus evangelischer Perspektive.

Es will Menschen helfen, in ihrem persönlichen, kirchlichen und gesellschaftlichen Leben verantwortlich zu handeln.

Glauben und Zweifel gehören dazu, wie die beiden Seiten einer Medaille.

Das Evangelische Forum hat keinen festen Ort, sondern ist mit den Veranstaltungen im ganzen Kirchenkreis zwischen Eschwege und Witzenhausen, Hessisch-Lichtenau und Sontra, Wanfried und Großalmerode unterwegs. Gerne lassen wir uns einladen.


Das Evangelische Forum ist eine kirchliche Einrichtung. Sie arbeitet aber nicht

nur mit Kirchengemeinden und kirchlichen Institutionen zusammen, sondern sucht auch

den Kontakt und die Kooperation mit anderen sozialen, gesellschaftlichen und

politischen Gruppen und Einrichtungen in der Region.


Ein Newsletter informiert regelmäßig über die Veranstaltungen.

Bei Interesse am Newsletter senden Sie bitte eine E-Mail an: ev.forum-wmk@ekkw.de


Das Ev. Forum ist übrigens auch bei instagram zu finden:  ev_forum_werra_meissner


Auf Ihr Interesse an der Arbeit und den Veranstaltungen des Ev. Forums freuen sich die StudienleiterInnen

Pfarrerin Sieglinde Repp-Jost und Pfarrer Wolfgang Gerhardt


Studien- und Begegnungsreise nach Herrnhut und Görlitz

Studien- und Begegnungsreise nach Herrnhut und Görlitz


vom 05.09.-12.09.2025


Teilnehmerzahl: 20 Personen

Leitung: Pfrin. Sieglinde Repp-Jost

Anmeldung bis zum 28.01.2025 mit QR-Code 

oder per Mail: ev.forum-wmk@ekkw.de


Im Juli 2024 wurde die sächsische Kleinstadt Herrnhut, zusammen mit zwei weiteren Siedlungen der Brüdergemeine, zum Weltkulturerbe ernannt. Herrnhut wurde 1722 von Glaubensflüchtlingen aus Böhmen und Mähren gegründet. Unter dem Einfluss von Graf Ludwig von Zinsendorf entwickelte sich ein eigenes religiöses Gemeinwesen, das auf der Basis reformatorischer Überzeugungen dem Ideal eines autarken Zusammenlebens nacheiferte. Ihre missionarische Arbeit entfaltete über Ländergrenzen und Kontinente hinweg große Ausstrahlung. Die Siedlungen der Herrnhuter wurden weltweit nach den selben Grundsätzen geplant. Herrnhut war der Prototyp. 

Neben einer gemeinschaftsorientierten Lebensweise, Glaubenserfahrungen im gemeinsamen Singen und Feiern, stehen heute die soziale Arbeit und Flüchtlingshilfe im Focus.

In Herrnhut lernen wir das Erbe der Brüdergemeine kennen. Wir nehmen an Veranstaltungen der Gemeinde teil und kommen mit Mitgliedern der Brüdergemeine ins Gespräch, z.B. über die Frage, wie christliches Zusammenleben heute aussehen kann. 

Ein Tagesausflug führt uns nach Kleinwelka, eine sorbische Ansiedlung der Brüdergemeine, die sich zu einem wichtigen Bildungszentrum der Oberlausitz entwickelte und für Frauen im Schwesternhaus ein integriertes Konzept von Arbeiten und Wohnen bot. 


Görlitz ist die östlichste Stadt in Deutschland. Die Altstadt vereint ein einzigartiges Nebeneinander verschiedener Baustile, die zu großen Teilen im Original erhalten sind.

In der Neißestadt gehen wir unterschiedlichen religiösen Spuren nach: Wir besichtigen die Görlitzer Heilig-Grab-Anlage, eine mittelalterliche Pilger- und Andachtsstätte, die wichtige Teile der großen Grabeskirche in Jerusalem nachbildete und heute noch für Kreuzwegprozessionen genutzt wird. Wir besuchen die neue Synagoge, die Einzige in Sachsen, die die Reichspogromnacht 1938 und den Zweiten Weltkrieg überstand.


Ein Abend der Begegnung bietet die Möglichkeit, über Christsein in einem überwiegend atheistischen Umfeld zu sprechen. 


Hin- und Rückreise erfolgt mit Bahn und öffentlichen Verkehrsmitteln.

Wir übernachten in kirchlichen Tagungshäusern mit einfachen Standards. Die Kosten sind, je nach Ausstattung gestaffelt. Frühstück ist inbegriffen, in Herrnhut auch das Abendessen. 


EZ Standard A (mit Dusche und WC):         580,00 €

EZ Standard B: (in Görlitz mit Etagendusche und WC) 544,00 €

DZ Standard A (mit Dusche und WC):         503,00 € pro Person

DZ Standard B (in Görlitz mit Etagendusche und WC) 483,50 € pro Person

Die Fahrtkosten werden separat erhoben. 

Die Zukunft der Landwirtschaft - eine gemeinsame Aufgabe

„Wir brauchen einen gesamtgesellschaftlichen Wandel hin zu einer nachhaltigen Landwirtschaft und einem nachhaltigen Ernährungssystem.“, lautete die Botschaft von Dr. Ramona Teuber, Professorin an der Justus-Liebig-Universität Gießen und Leiterin des Instituts für Agrarpolitik und Marktforschung. Das Evangelische Forum Werra-Meißner hatte sie als Referentin für die Veranstaltung „Die Zukunft der Landwirtschaft – Auswege aus dem Dilemma“ eingeladen, an der sowohl Landwirte als auch Konsumenten, Kirchenvorstände und andere Interessierte am Samstag, 20.04.2024 im ev. Gemeindehaus „Adlerhorst“ in Abterode teilnahmen.

„Wenn es um das Thema Landwirtschaft geht,“ sagte Pfarrerin Sieglinde Repp-Jost, Studienleiterin im Evangelischen Forum in ihrer Begrüßung, „ist die Stimmungslage schnell gereizt.“ In der Tat stehe die Landwirtschaft – auch im Werra-Meißner-Kreis, unter einem erheblichen Anpassungsdruck. Dies zeigten die Daten und Fakten aus dem „Bericht zur Lage der Landwirtschaft im Werra-Meißner-Kreis“. Dazu führten die immer komplexer werdenden rechtlichen Regelungen, der Klimawandel, die Weltmarktbedingungen, die gesellschaftlichen Erwartungen z.B. an das Tierwohl und veränderte Ernährungsgewohnheiten. 

„Wir müssen lernen, in Sachen Landwirtschaft und Ernährung neu zu denken“ so Repp-Jost, „und unseren Horizont erweitern. Welche Lösungsansätze gibt es aus wissenschaftlicher Sicht und welche neuen Wege werden schon in der Region beschritten, z.B. von jungen Bauern und Bäuerinnen?“

In ihrem Vortrag machte Frau Dr. Teuber deutlich, dass Landwirtschaft und Ernährung zusammengehören. Allerdings sei sowohl das deutsche als auch das weltweite Ernährungssystem, angefangen von der Produktion bis hin zum Konsum von Lebensmitteln, noch weit von den Zielen der Nachhaltigkeit entfernt. Zu den Nachhaltigkeitszielen gehören z.B. die Reduzierung von chronischen Ernährungs- und Stoffwechselstörungen (Adipositas), ein verträglicher Fleischkonsum, die Verringerung von Luftschadstoffen, der Erhalt der Biodiversität und Artenvielfalt, die Minderung des Co2-Ausstoßes und die Verringerung von bodenbelastenden Substanzen.

Die nachhaltige Umgestaltung der Landwirtschaft und der Ernährungssysteme sei, so Frau Dr. Teuber, eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, d.h. alle – Bauern, Politik, der Markt und die Konsumenten – müssten daran mitwirken.

Die Politik müsse die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass die Ziele betriebswirtschaftlich attraktiv seien (z.B. durch zielorientierte Prämien, Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse).

Der Markt müsse transparent werden, z.B. durch Tierwohlkennzeichen und Zertifikate.

Die Landwirte müssten den Einsatz der Technologie überdenken, den Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten aktiv unterstützen, die unterschiedlichen Betriebsarten wertschätzen und übergreifend kooperieren.

Auf Seiten der Konsumenten sei ebenfalls ein Umdenken notwendig: Sie müssten bereit sein, ihre Ernährungsgewohnheiten umzustellen, mehr Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte auf den Teller zu bringen und den Verbrauch von tierischen Lebensmitteln deutlich reduzieren.

Ein Teilnehmer brachte es mit folgenden Worten auf den Punkt: „Die Konsumenten müssten den Wochenmarkt in Eschwege einfach leerkaufen. Wenn kein Standbetreiber seine Produkte wieder einpacken und mit nach Hause nehmen müsste, wäre das ein starkes Signal.“

Ein innovatives Projekt aus der Region stellte Julius Nennewitz vor, Jungbauer eines kleinen Bioland Familienbetriebs zwischen Niederdünzebach und Wanfried. Um dem Klimawandel Rechnung zu tragen, hat er mit einem Agroforstprojekt begonnen, einer speziellen Landnutzungsform, bei der Gehölz, Nutzpflanzen und Tiere zusammen einen Lebensraum bilden.

Außerdem bietet der Hof einen sicheren Ort und Unterstützung für Menschen mit unterschiedlichen Problemlagen. 

„Es gibt sie, die jungen Bauern und Bäuerinnen auch in der Region Werra-Meißner,“ so Repp-Jost zum Schluss. „Sie brächten Mut, den Willen zur Gestaltung, Pragmatismus und oft ganz viel Know-how mit. Aber den Wandel zu gestalten, gehe eben nur gemeinsam – mit uns allen.“

KONZEPTION



1. Präambel

Bildung ist eine Grundaufgabe der Evangelischen Kirche. lm Elternhaus, in den

evangelischen Kindertagesstätten, in der Evangelischen Familienbildungsstätte, im Religions- und Konfirmandenunterricht, in der Erwachsenenbildung sowie in Aus-, Fort-, und Weiterbildung nimmt die

Evangelische Kirche ihren Bildungsauftrag und ihre Bildungsverantwortung

wahr. Um die bestehende Arbeit weiter zu verstärken unterhält der Evangelische Kirchenkreis Werra-Meißner ein ,,Evangelisches Forum ".


2. Träger

Träger des Evangelischen Forums ist der Evangelische Kirchenkreis Werra-Meißner. 


3. Ziele und Zielgruppen

Das Evangelische Forum verfolgt mit seinen Angeboten und Veranstaltungen

folgende Ziele: 

Menschen sollen befähigt werden, den christlichen Glauben zu verstehen

und ihn im Alltag zu kommunizieren.

Gesellschaftliche Fragen sollen aus evangelischer Perspektive beleuchtet

werden. 

Das Forum soll Menschen dazu befähigen, ihre von Gott geschenkte Freiheit

verantwortlich wahrzunehmen.

Die Verbindung zu anderen Institutionen, Verbänden und gesellschaftlichen

Gruppen soll gestärkt werden.

Die Angebote richten sich an Erwachsene aller Altersgruppen in unserer Region,

sowohl an Einzelpersonen als auch an bestimmte Personenkreise.


Zum einen sind Menschen angesprochen, die auf Grund ihres beruflichen oder

ehrenamtlichen Engagements mit bestimmten Fragestellungen, z.B. in den

Bereichen Kultur, Wirtschaft, Medizin, Soziales etc. befasst sind und nach

Orientierung suchen. Ihnen möchte das Evangelische Forum Anstöße aus

evangelischer Perspektive geben.

Zum anderen soll das Evangelische Forum gesellschaftliche Gruppen mit

unterschiedlichen Interessenlagen miteinander ins Gespräch bringen.

Weiterhin sollen Interessierte und Suchende, aber auch einzelne Zielgruppen

wie z.B. Menschen aus erziehenden und helfenden Berufen, aus Wirtschaft und

Kultur die Möglichkeit erhalten, sich mit theologischen Grundfragen, d.h. mit

Fragen des Glaubens und Lebens zu befassen.


4. Vernetzung und Kooperation

Das Evangelische Forum strebt die Vernetzung und Kooperation mit Kirchengemeinden, Vereinen und Verbänden, Bildungseinrichtungen sowie
weiteren geeigneten gesellschaftlichen Institutionen an.
Durch ein solches Netzwerk soll insbesondere der gegenseitige Informations-austausch gefördert werden. Formen der Kooperation können sein: 

Planung von Veranstaltungen, 

Mitwirkung bei Veranstaltungen,

Vermittlung von Referenten,

zur Verfügung stellen von Räumlichkeiten.

Veranstaltungen des Evangelischen Forums können im Rahmen einer Kooperation auch gemeinsam mit einer Kirchengemeinde oder einem Verein bzw. einer Institution des Kirchenkreises geplant und durchgeführt werden.


5. Inhaltliche Schwerpunkte und Veranstaltungsformen

Die Arbeit des Evangelischen Forums konzentriert sich auf die beiden

Schwerpunkte: Gesellschaft und christlicher Glaube.


Gesellschaft

Aktuelle und regionale Themen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft,

Kultur, Medizin, Landwirtschaft, Schule, Regionalentwicklung und

Soziales werden in Verbindung gebracht mit evangelischen

Überzeugungen und Perspektiven. Dies geschieht in Form von

Diskussionsforen, Vorträgen und Seminaren.


Christlicher Glaube

Die zentralen Inhalte des christlichen Glaubens sollen verständlich zur

Sprache gebracht und in ihrer Bedeutung für den Alltag erschlossen

werden. Dies kann in Form von Seminaren oder Vorträgen geschehen, in

Fortbildungen für einzelne Zielgruppen (z.B. Erzieherinnen und Erzieher)

oder durch Glaubenskurse.

Die Glaubenskurse dienen zugleich der Vorbereitung auf die

Erwachsenentaufe und die Konfirmation.


6. Rahmenbedingungen


6.1 Arbeitsstrukturen


Leitungsrunde

Die Dekansperson des Kirchenkreises Werra-Meißner sowie die für das Evangelische Forum beauftragten Studienleiterinnen und Studienleiter bilden die Leitungsrunde. Sie verantwortet die Arbeit des Evangelischen Forums. Die Leitungsrunde legt die konzeptionellen und planerischen Aufgaben des Evangelischen Forums fest und erstellt das Programm. 


Beirat

Die Kirchenkreisvorstand beruft einen Beirat für das Evangelische Forum. Der Beirat hat beratende Funktionen bezüglich der inhaltlichen und organisatorischen Ausrichtung des Evangelischen Forums. Neben den Mitgliedern der Leitungsrunde gehört auch die Leiterin bzw. die stellvertretende Leiterin der Evangelischen Familienbildungsstätte / Mehrgenerationenhaus an. In den Beirat sollen Expertinnen und Experten aus folgenden Bereichen berufen werden:

- Kirchliche Erwachsenenbildung

- Politik

- Wirtschaft 

- Schulen

- Landwirtschaft

- Soziales

- Regionalentwicklung 

- Kultur

- Medizin

- Öffentlichkeit und Medien


Der Beirat trifft sich mindestens einmal im Jahr.


6.2 Evangelisches Forum und Ev. Familienbildungsstätte / Mehrgenerationenhaus

Das Evangelische Forum arbeitet mit der Evangelischen Familienbildungsstätte / Mehrgenerationenhaus zusammen.

Das Ev. Forum und die Familienbildungsstätte/ Mehrgenerationenhaus unterstützen sich gegenseitig in der Öffentlichkeitsarbeit. 

Ein Studienleiter/ eine Studienleiterin des Evangelischen Forums Werra-Meißner

ist Mitglied im Beirat der Evangelischen Familienbildungsstätte / Mehrgenerationen-

haus.  



6.3 Raumbedarf

Veranstaltungen finden in kirchlichen und anderen geeigneten Räumen, sowie in den Räumen der Evangelischen Familienbildungsstätte / Mehrgenerationenhaus statt.



7. Öffentlichkeitsarbeit

Für die Öffentlichkeitsarbeit insgesamt ist die Leitungsrunde des Evangelischen

Forums verantwortlich, für die Öffentlichkeitsarbeit bezüglich einer konkreten

Veranstaltung liegt die Verantwortlichkeit bei der Veranstaltungsleitung in

Kooperation mit den Beteiligten (z.B. Referentinnen und Referenten).

Die Öffentlichkeitsarbeit des Evangelischen Forums soll unter den folgenden

Rahmenbedingungen geschehen:

Ein Verteiler für Plakate und Handzettel wird geschaffen.

Für die Arbeit des Evangelischen Forums gibt es ein Logo, das auf allen

Plakaten und Handzetteln sowie im Programmheft einheitlich zur

Verwendung kommt.

Das Evangelische Forum hat eine Internetpräsenz, auf der aktuelle

Informationen zu den Veranstaltungen abrufbar sind.

Die Kirchengemeinden und die Kirchenkreise unterstützen die

Öffentlichkeitsarbeit des Evangelischen Forums, indem sie auf

Veranstaltungen durch Plakataushang, Bekanntmachungen im

Gottesdienst oder Artikel im Gemeindebrief etc. hinweisen.

Die Veranstaltungen erscheinen in einem Halbjahresprogramm.


8. Personelle Ausstattung

Die Dekansperson beauftragt bis zu vier Pfarrer bzw. Pfarrerinnen aus dem  Kirchenkreis als Studienleiterinnen und Studienleiter mit der regelmäßigen und verantwortlichen Mitarbeit im Evangelischen Forum. Der Dienstumfang beträgt je sechs Wochenstunden.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass weitere geeignete Personen auf freiwilliger Grundlage im Evangelischen Forum mitarbeiten.


9. Finanzielle Ausstattung

Die Kirchenkreise sorgen für eine angemessene finanzielle Ausstattung des Evangelischen Forums. Für die Veranstaltungen können Eintrittspreise bzw. Teilnahmegebühren erhoben werden. Eine zusätzliche Finanzierung wird über Fundraising angestrebt.


Eschwege und Witzenhausen, im April 2019