Fortschreibung der Partnerschaftsvereinbarung
Kirchenkreis Werra-Meißner und Karnataka Northern Diocese weitere fünf Jahre partnerschaftlich verbunden
Vier Kirchenkreise der Ev. Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) pflegen eine Partnerschaft
zu Distrikten der Karnataka Northern Diocese (KNC) der Church of South India (CSI).
Gemäß der Regularien sind die Partnerschaftlichen Verbindungen alle fünf Jahre zu evaluieren und per Unterschrift fortzuschreiben.
Für die Vertragsunterzeichnung reiste im Januar 2024 eine Delegation der EKKW nach Südindien,
an der auch Ludger Arnold teilnahm, Präses der Kreissynode unseres Kirchenkreises.
Nach der feierlichen Unterzeichnung der Partnerschaftsvereinbarung durch die beiden Bischofspersonen der EKKW und der KND
besuchte er den Partnerbezirk Bellary Area.
Präses Ludger Arnold schreibt über seine Reiseeindrücke:
„Direkt nach meiner Ankunft in Bellary besuchte ich das WARDLAW – College, zu dem die Adam –
von – Trott Schule in Sontra seit mehr als 20 Jahren einen recht engen Kontakt hat. Es war ein
nettes Wiedersehen mit dem Schulleiter und auch eine ganze Reihe von Lehrerinnen und Lehrern
war ich schon begegnet.
Überraschend war für mich, dass sich im Gespräch mit den Kolleginnen und Kollegen herausstellte,
dass sie durch die Corona – Pandemie ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie auch die
Lehrerinnen und Lehrer an unseren Schulen.
Daneben besuchte ich auch eine „kleine“ Privatschule, die von einem Christen vor mehr als 20
Jahren gegründet wurde und die er noch immer leitet und verantwortet. Diese Schule wird fast
ausschließlich von Kindern und Jugendlichen besucht, die aus den Dörfern im Umfeld von Bellary
stammen und deren Eltern ganz überwiegend in der Landwirtschaft tätig sind.
Diese Kinder und Jugendlichen können nach dem Schulbesuch nach Hause gebracht werden. Seit
vielen Jahren gibt es daneben für Kinder und Jugendliche, die aus entfernteren Dörfern kommen,
internatsähnliche Angebote. Besucht habe ich wieder das boys – home, das vom Leiter des
WARDLAW – College gemanagt wird und dessen Finanzierung offensichtlich „gesichert“ ist.
Das girls – home habe ich diesmal nicht besuchen können, aber bei ihm scheint es Schwierigkeiten
mit der Finanzierung zu geben.
Allgemein kann man sagen, dass es große Bemühungen gibt, möglichst allen Kindern eine
Schulbildung zu ermöglichen. Dabei sind die sächlichen Voraussetzungen sehr unterschiedlich und
im ländlichen Bereich doch noch sehr bescheiden.
Ein besonderes Problem stellt m.E. nach wie vor der gesamte Bereich des Umweltschutzes dar!
Zwar gibt es auch dazu viele staatliche Bemühungen, aber gerade in den ländlichen Gebieten ist es
immer noch üblich, dass der zusammengekehrte Müll verbrannt wird. Dabei ist besonders der große
Anteil an Plastikverpackungen ein besonderes Problem! Da es nach wie vor so gut wie keine
Kanalisation gibt, werden große Müllmengen durch die Flussläufe abtransportiert.
Es gibt aber auch einzelne hervorzuhebende Beispiele: So hat der junge Pfarrer in Hatcholi auf
seinem Kirchengelände eine ganze Anzahl von jungen Bäumen gepflanzt, diese auch gegen Verbiss
geschützt und versorgt sie regelmäßig mit Wasser.
An diesem Beispiel wird auch der enge Zusammenhang von Bildungsarbeit und
Umweltbewusstsein deutlich!
Dies sollte in der zukünftigen Partnerschaftsarbeit meines Erachtens eine wichtige Rolle spielen.
Wichtig ist jetzt im Nachgang dieser Reise die Frage, wie diese Partnerschaft weiter mit Leben
gefüllt werden kann? Sie kann ein sehr belebendes Moment für unser Kirche-Sein sein, öffnet sie
doch den Blick auf das Christsein unter völlig anderen gesellschaftlichen Gegebenheiten …..
Dabei wird es vor allem darauf ankommen geeignete Kommunikationsstrukturen unter uns und mit
den indischen Partnern aufzubauen und zu nutzen.
Alle, die Interesse am Austausch mit Christinnen und Christen in Indien haben, mögen sich bitte bei mir melden.“, schreibt Ludger Arnold.
Den Kontakt vermittelt gerne das Dekanatsbüro: dekanatsbuero.werra-meissner@ekkw.de
Kamerun-Partnerschaft auf Kirchenkreisebene
Ganz einzigartig in unserer Landeskirche ist die Partnerschaft des Kirchenkreises Werra-Meissner mit dem Kirchenkreis Meme North in Kamerun. Seit 1989 kennen wir uns nun schon und haben unsere gemeinsame Arbeit gewissermaßen im Anschluss an die bereits bestehende Partnerschaft der „LICHTENAU e. V.“ mit den „Medical Institutions Manyemen“ begründet.
Es gibt eine Reihe von gemeinsamen Programmen, die wir in den 34 Jahren unseres gemeinsamen Weges bewältigt haben. Von der Einrichtung eines Nähzentrums, der Errichtung einer Kirche, eines Pfarrhauses, der Unterstützung einzelner sozialer Härtefälle bis hin zu den Programmen „Wasser für Konye“ und „Mikrokredite für Frauen“ wurde vieles bewegt.
Genauso freuen wir uns mit unserem Partnerkirchenkreis darüber, dass die Farmerinitiative KONAFCOOP durch unsere Unterstützung für Kakao den Fair-Trade-Status erlangt hat. Der Kaffee wird über eine andere Kirchenpartnerschaft zwischen Schopfheim und Dikome erfolgreich vermarktet.
Ein weiteres Projekt, das in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus gerückt ist, ist die Unterstützung des Waisenhauses und der Schule Rechafond. Vor der Krise im anglophonen Kamerun waren mehrmals Freiwillige aus Deutschland vor Ort, die dort ihr Freiwilliges Soziales Jahr ableisteten.
Wir wollen als Christen aber nicht nur materielle Güter oder Informationen austauschen. Auch unser gemeinsamer Glaube und das Gebet füreinander ist uns wichtig. Wir hoffen, in absehbarer Zeit wieder hier oder dort zusammen Gottesdienst feiern zu können.
Ansprechpartner:innen:
Pfr. Christian Neie-Marwede
Bergstraße 8
37249 Neu-Eichenberg
Tel. 05504-690
Pfarramt.Neu-Eichenberg@ekkw.de
Bettina Brübach-Teye
Tel. 0173/534 22 68
e-Mail: bbt932@googlemail.com
Dorothee Holzapfel
Im Tor 1
37235 Hessisch Lichetenau
Tel. 05602-1502
Dorothee.Holzapfel@ekkw.de
Feier des Partnerschafts-Tages in Babensi am 15.10.2023
Bild: Babensi Church
Renovierung des Nähzentrums in Konye
Mit Mitteln der Partnerschaft wurde in Konye das Nähzentrum erbaut.
Frauen wurde dort die Möglichkeit eröffnet, das Nähen so gut lernen, dass sie sich damit ein Einkommen erwirtschaften konnten.
Nachdem es in den letzten zehn Jahren weitgehend ungenutzt war, wurde das Nähzentrum nun renoviert und es wird wieder Unterricht angeboten.