Berkatal-Meißner II
Auszeichnung „Lebensraum Kirchturm“ für die drei Kirchen in Frankenhain, Frankershausen und Hitzerod
„Lebensraum Kirchturm“ –
mit dieser Plakette zeichnet der NABU Kirchen aus, die sich in besonderer Weise
für die Brutstätten von Turmfalken, Dohlen, Fledermäuse und Schleiereulen an
Kirchtürmen einsetzen.
Diese Tiere nutzen
Kirchtürme und andere hohe Gebäude in Städten und Dörfern als Ersatz für
natürliche Bruthöhlen in Felsen oder Bäumen. Ziel der Aktion „Lebensraum
Kirchturm“ ist es, diese Brutstätten zu erhalten bzw. Kirchtürme als Lebensraum
zu öffnen, indem dort neue Nistkästen angebracht werden.
In den Kirchtürmen in
Frankenhain, Frankershausen und Hitzerode sind schon seit einigen Jahren Nisthilfen
und somit Brutmöglichkeiten für Dohlen, Turmfalken und Schleiereulen aufgestellt.
Seit Jahren brüten dort erfolgreich Dohlen. In Frankenhain und Frankershausen
brüten in den Fensternischen des Kirchturms auch Turmfalken.
Die Vogelschutzbeauftragten
aus Frankenhain und Frankershausen, Hannelore Weber und Klaus Kühnemuth, hatten
im Frühjahr die Nistkästen gesäubert und teilweise erneuert. In Frankenhain
sollen noch weitere Nisthilfen angebracht werden.
Jetzt wurden die genannten
Kirchen mit der Plakette und der Urkunde des NABU „Lebensraum Kirchturm“ für
das Engagement im Bereich Artenschutz ausgezeichnet.
Karl-Heinz Voss, der schon
seit vielen Jahren im Bereich Nisthilfen und Artenschutz für den NABU tätig
ist, überreichte an die stellvertretende Vorsitzende der Kirchengemeinde
Frankenhain, Brigitte Werlich, an den stellvertretenden Vorsitzenden der
Kirchengemeinde Frankershausen, Klaus Kühnemuth und an den Kirchenvorsteher der
Kirchengemeinde Hitzerode, Volker Schütz, die Auszeichnungen.
„Wir sind stolz und freuen
uns daran, dass wir Dohlen und Turmfalken an unseren Kirchtürmen Lebensraum und
Brutmöglichkeit bieten können“, so die Mitglieder des Kirchenvorstandes.
Pfarrerin Gudrun Kühnemuth betonte, wie wichtig es ist, Nistplätze zu sichern, da viele Arten darunter leiden, dass Brutmöglichkeiten in den Siedlungen zunehmend verloren gehen. Das sei auch Teil der Schöpfungsverantwortung.
Der Kreisbeauftragte für
Vogelschutz, Jörg Friederich, dankte allen Beteiligten für ihr Engagement und zeigte sich sehr erfreut. Einmal über die Auszeichnung selbst. Aber
besonders darüber, dass hier Ortsbeauftragte für Vogelschutz, die
Kirchengemeinden und der NABU so gut zusammengearbeitet haben.
„Kirchengebäude sind für die genannten Vogelarten nun einmal sehr geeignet. Mit relativ einfachen Maßnahmen kann man es so gestalten, dass den Vögeln eine Heimstatt geboten wird und das Innere der Gebäude frei von Verschmutzung bleibt. Vielleicht ist das ja ein gutes Beispiel und weitere Kirchengemeinden schließen sich an.“
Die Plaketten haben einen
Platz direkt im Eingangsbereich der Kirchen gefunden und erinnern so daran,
auch an die tierischen Mitgeschöpfe zu denken und ihnen Lebensraum zu erschließen.